Kinder lernen am einfachsten beim Spielen! Denn Spaß steht auch beim Lernen an erster Stelle. Viele kleine Spiele lassen sich gut in den Alltag integrieren. Ob im Auto oder in der Bahn, bei der Überbrückung von Wartezeit oder nach dem Essen, in viele Situationen lassen sich Spiele einbinden.


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Wir haben eine Sammlung an Spielideen und hilfreichem Downloadmaterial für Sie zusammengestellt. Werfen Sie direkt einen Blick darauf.

Spielideen und Übungen für jede Gelegenheit

  • Sprachspiele

    • Ich sehe was, was Du nicht siehst

    Ein Spieler sucht sich einen Gegenstand im Raum aus und beschreibt diesen (seine Eigenschaften, sein Aussehen und/oder seine Funktionen). "Ich sehe was, was Du nicht siehst und das sieht blau aus, ist rund und hart." Die anderen Spieler erraten, um welchen Gegenstand es sich handelt und fragen genauer nach, um mehr über den gesuchten Gegenstand zu erfahren.


    • Dingsda

    Ein Spieler beschreibt einen Gegenstand oder eine Person, ohne dabei den Namen des Gegenstandes/der Person zu verraten. Über viele Beschreibungen müssen die anderen Mitspieler erraten, was der Spieler gerade versucht zu erklären.


    • Kofferpacken

    Alle Spieler packen gemeinsam einen Koffer mit verschiedenen Gegenständen. Der erste Spieler beginnt: "Ich packe meinen Koffer und nehme einen Apfel mit". Der zweite Spieler nimmt nun einen zweiten Gegenstand hinzu: "Ich packe meinen Koffer und nehme einen Apfel und eine Birne mit". So wird der Koffer immer weiter gepackt, alle bereits eingepackten Dinge werden von jedem Spieler wiederholt und ein neuer Gegenstand hinzu genommen. Auch kann der Koffer nach verschiedenen Themen gepackt werden, z. B. Tiere, Lebensmittel, Möbel, Obst, Gemüse oder Namen.


    • Teekesselchen

    Zwei Spieler denken sich einen doppeldeutigen Begriff aus (z. B. Bank, Mutter, Schloss, Krone, Schlange) und bezeichnen ihn als "Teekesselchen". Der Begriff, der sich dahinter verbirgt, muss nun umschrieben werden. Jeder der Hinweisgebenden steht für einen Begriff und beide wechseln sich bei der Beschreibung ihrer Begriffsbedeutung ab. Die anderen Spieler müssen nun erraten, um welchen doppeldeutigen Begriff es sich handelt.


    Beispiel:

    Spieler A: "Auf meinem Teekesselchen kann man sitzen."

    Spieler B: "Auf meinem Teekesselchen kann man Geld wechseln."

    Lösung: Bank


    • Wörterschlangen bilden

    Zusammen wird eine Geschichte erfunden und erzählt. Ein Spieler beginnt mit einem Satz und leitet in eine Geschichte ein. Der nächste Spieler führt die Geschichte dann nach seiner Fantasie weiter. Nun ist der nächste Spieler dran und die Geschichte nimmt seinen Lauf...


    • Geschichten weitererzählen

    Zusammen wird eine Geschichte erfunden und erzählt. Ein Spieler beginnt mit einem Satz und leitet in eine Geschichte ein. Der nächste Spieler führt die Geschichte dann nach seiner Fantasie weiter. Nun ist der nächste Spieler dran und die Geschichte nimmt seinen Lauf...


    • Zungenbrecher

    Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid.

    Fischers Fritze fischt frische Fische. Frische Fische fischt Fischers Fritze.

    Die Katze tritt die Treppe krumm.

    In Ulm, um Ulm, und um Ulm herum.

    Denn der, der den Dänen dehnt, der dient den Dänen.

    Der Whiskeymixer mixt Whiskey an der Whiskeymixerbar.

    In einem dichten Fichtendickicht picken dicke Finken tüchtig.

    Am 10.10 um 10:10 Uhr zogen zehn zahme Ziegen zehn Zentner Zucker zum Zoo (zum Zoo zogen zehn zahme Ziegen zehn Zentner Zucker).

    Der Kaplan klebt klappbare Pappplakate.

    Reime und Verse bilden

    Gemeinsam einfach neue Reime und Verse erfinden, der Fantasie seien keine Grenzen gesetzt:

    Ich bin die kleine Wanze,

    und habe eine Lanze,

    ich trage blaue Hosen

    und tanze in den Rosen

    und mit meinem bunten Hut

    geht's mir richtig gut.

  • Hörspiele

    • Stille Post

    Der erste Spieler denkt sich einen Begriff aus und flüstert diesen dem 2. Spieler ins Ohr. Der 2. Spieler flüstert den Begriff nun dem 3. Spieler ins Ohr. So geht das der Reihe nach bis zum letzten Spieler. Der letzte Spieler sagt den Begriff nun laut, um vom 1. Spieler zu erfahren, ob dies der Begriff ist, den er sich ausgedacht hat.


    • Geräusche raten

    Das Kind soll mit verschiedenen Geräuschen und Klängen vertraut werden und einem Geräusch den entsprechenden Gegenständen zuordnen können.

    Ein Spieler schließt bei diesem Spiel seine Augen. Der andere sucht sich Gegenstände aus der näheren Umgebung und macht mit ihnen ein Geräusch, z. B. Schlüsselbund, Schere, mit Stift auf Tisch klopfen, Löffel in der Tasse, Papier reißen, schneiden, rascheln, Wasser tropfen lassen, Fenster öffnen, Geräusche mit dem Mund erzeugen etc. Der andere Spieler muss nun erraten, um welches Geräusch es sich handelt und ggf. muss von ihm der Gegenstand gesucht werden.

    Ebenfalls kann man das Spiel auch so spielen, dass sich der zweite Spieler die Reihenfolge der Geräusche merken muss.


    • Richtungshören

    Aus welcher Richtung kommen die Geräusche? Sie können beispielsweise eine Spieluhr im Raum verstecken und der zweite Spieler muss sie mit seinen Ohren wieder finden.


    • Schütteldosen

    Bei diesem Spiel geht es darum, zwei Dosen mit gleichem Inhalt zu finden. Dazu füllt man mehrere Dosen mit gleichen und auch unterschiedlichen Materialien, beispielsweise: Reis, Geld, Sand, oder Streichhölzern. Die Dosen müssen nun geschüttelt werden und anhand der Geräusche erraten werden, in welchen Dosen sich der gleiche Inhalt befindet.

  • Mundmotorik

    Wichtig ist, dass diese Übungen von Ihnen und Ihrem Kind mit Spaß und Freude durchgeführt werden!

    In Ruhe ist die gesunde Atmung eine Nasenatmung. Die Lippen sind dann geschlossen und die Zungenspitze liegt innerhalb des Mundes am oberen Gaumen.

    Wenn Ihr Kind ständig mit offenem Mund atmet oder die Zunge zwischen den Zähnen liegt, kann dies zu einer gestörten Mundmotorik führen. Besteht diese über einen längeren Zeitraum, können als Folge Aussprachestörungen oder Zahnfehlstellungen entstehen. Eine permanente Mundatmung sollte vom Kinderarzt oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt untersucht werden.

    Zu Hause können von Ihnen unterstützend Lippen- und Zungenübungen durchgeführt werden, damit Ihr Kind genügend Muskelspannung aufbauen kann, um die Lippen zu schließen. Weiterhin kann die Beweglichkeit der Zunge gestärkt werden. Eine gute Zungenbeweglichkeit mit ausreichender Muskelspannung ist für die Kieferentwicklung und für die Sprachentwicklung wesentlich.

    Wir schlagen vor, dass Sie etwa 4-5 mal pro Woche einzelne Übungen durchführen. Die Übungszeit sollte etwa 10 Minuten betragen. Viele unserer Vorschläge lassen sich aber auch in den Alltag einbauen und sind dann für Ihr Kind gar keine speziellen „Übungen“. Wenn Ihr Kind seine Mitarbeit verweigert, sprechen Sie uns bitte an. Bitte machen Sie alle Übungen gemeinsam mit dem Kind. Dann sind Sie ein Modell für Ihr Kind.

    Wir hoffen, dass Sie für sich eine geeignete Möglichkeit finden, die Förderung in Ihren Alltag einzubauen.


    • Lippenübungen

    Pusteübungen mit (Ihr Kind soll die Luft normal einatmen, kein starkes Einziehen der Luft!!!):


    Tempotaschentuch

    - eine einzelne Lage eines Taschentuchs wird über das Gesicht gelegt (Kopf dabei etwas in den Nacken) und hoch pusten = fliegender Teppich

    - die Tempolage an einem Zipfel festhalten und als Fahne im Wind fliegen lassen


    Kerzen

    - flackern lassen, auspusten

    - aus verschiedenen Entfernungen auspusten

    - drei Teelichter stehen nebeneinander, nur eins soll ausgepustet werden

    - Teelichter im Wasser als beleuchtete Schiffe umherpusten, wobei die Kerze möglichst nicht ausgehen soll


    Watte

    - Fußballfeld aufmalen oder mit Tesafilm aufkleben und die Watte als Fußball benutzen

    - durch Straßen pusten (aus Klötzen/aufmalen ..)

    - bestimmte Ziele treffen (roter Legostein, Playmobilmännchen ...)


    beim Baden

    - blubbern mit oder ohne Strohhalm

    - Gummitiere pusten

    - Segelschiffe aus Papier oder Korken pusten, dabei kann auch ein Sturm aufkommen


    Andere Lippenübungen mit:


    Stift

    - halten zwischen Nase und Oberlippe / gestülpte Lippen (z.B. beim Vorlesen); Vorsicht, dass sich mit dem Stift niemand verletzt


    Salzstangen

    - die Salzstangen werden quer oder längs zwischen den Lippen (nicht mit den Zähnen) gehalten

    - Salzstange ohne Hände essen, nur ein kurzes Stück in den Mund schieben, dann mit Hilfe der Lippen und Zunge die Salzstange aufessen


    Strohhalm

    -Generell aus einem Strohhalmtrinken, die Lippen umschließen dabei fest den Halm. Das Trinken kann auch ohne zusätzliches Festhalten des Strohhalmes geschehen.


    In bestimmten Situationen können ältere Kinder lernen, immer häufiger an die geschlossenen Lippen zu denken: (Beim Autofahren, beim Vorlesen, beim Kassette hören....). Kurze freundliche Erinnerungen von Ihnen unterstützen Ihr Kind.


    • Zungenübungen:

    Lippenablecken:

    - Lassen Sie Ihr Kind Essensreste von den Lippen ablecken. Kreisförmige Bewegungen der Zunge ergeben sich vielleicht auch in anderen Situationen (nach dem Zähneputzen o.ä.) 


    Brausepulver/Kakaopulver/Puderzucker

    - Brausepulver hinterlässt einen prickelnden Geschmack auf der Zunge, so wird sich das Kind seiner Zunge bewusst

    - ebenso geeignet sind Kakaopulver, Puderzucker o. ä.

    - die Zungenspitze - mit dem Pulver darauf - tanzt zuerst hin und her; man zeigt sich gegenseitig die Zunge, bevor die Brause geschluckt wird


    Schnalzen

    - wie ein Pferd galoppieren, im Trab gehen, ganz langsam gehen


    Balancieren

    - auf die Zunge Rosinen, Haferflakes o.ä. legen und dann die gestreckte Zunge bewegen; die Bewegungen können sein: Zunge raus und rein, links und rechts ; zu Beginn evtl. kleinere Bewegungen.


    Der Förderung der Mundmotorik dienen auch alle Beschäftigungen, die feinmotorische Leistungen erfordern wie:

    - kneten,schneiden

    - mit Fingerfarben malen, überhaupt malen

    - Perlen auffädeln, mit Bausteinen, Lego o. ä. spielen

Infomaterial

  • Informationen zu Sprache

    • Sprachbaum - Sprechen als Ergebnis einer positiven Gesamtentwicklung nach W. Wendlandt  hier

    • Sprachpyramide - Zeitlicher Ablauf der „normalen“ Sprachentwicklung  W. Wendlandt hier

    • kindliche Sprachentwicklung - grobe Richtwerte, welche sprachlichen Fähigkeiten ein Kind bis zum fünften Lebensjahr beherrschen müsste hier